Geld vs Moral
2 min read
Für viele Menschen ist Geld das Wichtigste auf der Welt, auch wenn sie dies niemals zugeben würden. Geld ist zum obersten Wert geworden, was doch eigentlich sehr schade ist. Wenn wir wissen wollen, welche Idee grundsätzlich hinter dem Geld steht, können wir beispielsweise einen Blick auf die erste Theorie des Geldes, formuliert von Aristoteles, werfen (die trotz 2500 Jahren noch immer sehr einleuchtet). Aristoteles betrachtete Geld als Mittel zum Zweck. Denn das, was man kauft, hat einen höheren persönlichen Wert als das Geld, sonst würde man es nicht kaufen. Von der gekauften Sache erwarten wir ein bestimmtes Gefühl, das wir wiederum höher einschätzen als das Produkt selbst. An der Spitze dieser Hierarchie der Wertschätzungen steht allerdings das Glück. Es wird dabei in einem weiten Sinne symbolisch als das Gelingen des Lebens im ganzem gesehen. Alles, was wir tun, tun wir letztlich, um glücklich zu werden. Aristoteles hatte allerdings auch ein Szenario für die heutige Situation des Geldes entworfen. Fällt nämlich das gute Leben als Massstab weg, gibt es für das Haben des Geldes keine Grenzen mehr. Geld wird als Zahlen dargestellt, und diese sind bekanntlich unendlich. Man verliert jegliche Relation und wird in den Sog der Maximierung gezogen. Somit kann man nie genug Geld haben, denn es ginge immer höher. Das Bedürfnis wird grenzenlos und die Gier somit zu einer logischen Konsequenz. Was würden die Menschen von heute tun, um einfach an Geld zu kommen? Nehmen sie das schlechte Gewissen und Gefühl in Kauf, moralisch völlig falsch gehandelt zu haben, um dafür ihre Brieftasche füllen zu können? Wir haben uns mit einer versteckten Kamera bewaffnet und haben Passanten in Liestal auf Ihre Moral getestet.